Der
Ginkgo Baum - Ein Lebenskünstler aus der Kreidezeit
Der widerstandsfähige Ginkgo-Baum ist eines der genetisch
ältesten Lebewesen unseres Planeten. Im Schatten der
Ginkgo-Bäume hielten bereits die Dinosaurier ihr
Verdauungsnickerchen, meditieren und grübeln noch heute
buddhistische Mönche auf der Suche nach höherer Erkenntnis,
schuf Johann Wolfgang von Goethe ein Liebesgedicht, parken
moderne Zeitgenossen in den Zentren unserer Metropolen ihre
Autos und erholen sich vom Stress des 21. Jahrhunderts.
Von der Existenz des inzwischen bei uns weit verbreiteten
Baumes erfuhren die Europäer erst durch die Berichte Engelbert
Kaempfers, der als Arzt in niederländischen Diensten 1690
Japan bereiste. Dort stieß er auf diese Pflanze, die er Ginkgo
nannte, was wahrscheinlich auf den chinesischen Namen Gin-Kyo
zurückgeht und soviel wie ,,silberne Aprikose“ bedeutet,
zeichnen sich die Samen doch durch einen Hauch eines silbern
glänzenden Belages aus, obwohl sie sonst mehr kleinen
Mirabellen gleichen.
Mitte des 18. Jahrhunderts gelangten die ersten
Ginkgo-Exemplare in die botanischen Gärten Europas, womit eine
allmähliche Rückeroberung dieses lange ginkgofreien Teils der
Welt begann. Denn dieser Baum wuchs früher nicht nur auf der
gesamten Nordhalbkugel, sondern auch in anderen Teilen der
Erde.
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